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Düwelsteene in Heiden
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B: 51.8348994

Die Teufelsteine in Heiden machen deutlich, dass man touristische Hinweisschilder bessser ignoriert, um einen Ort möglichst unbefangen wahrzunehmen.

Glaubt man diesen, handelt es sich lediglich um ein jungsteinzeitliches Hühnengrab, das vom Tourismusverband Westmünsterland als Picknickplatz überkront wurde. Der Sage nach hat der Teufel selbst die Grabsteine hier abgelegt, da ihm der Weg nach Aachen zu beschwerlich erschien, um den dortigen Dom mit Hilfe der mächtigen Steinen zu zerstören.

Die Sage macht deutlich: Die ersten Christen im Münsterland trauten dem Teufel wenig zu. Offensichtlich hatte man keinen Respekt vor ihm. Auch die heiligen Orte unserer Vorfahren bedeuteten ihnen nichts. Als Schuttablageplatz des Teufels gerieten sie schnell in Vergessenheit und wurden nicht weiter gepflegt.

Viele kleinere Heiligtümer traf das Schicksal der Degradierung durch Sagen, die im Volksgedächtnis oft länger nachwirken als das reale, meist grausige, Geschehen dieser Zeit. Größere Heiligtümer, die an prominenteren Stellen lagen, wurden meist überbaut und umgewidment. Die Götter wird es nicht gestört haben, doch in der Seele der Volksgemeinschaft dürfte hier großer Schaden angerichtet worden sein. Unsere heutigen Nutzwälder waren einst die heiligen Haine unserer Vorfahren. Ihre Riten und Gebräuche konnten sich nicht fortentwickeln. Sie wurden durch einen vermeintlich christlichen Glauben ersetzt, der für Viele bis heute unverständlich ist.

Wo unsere Vorfahren kultische Handlungen vornahmen, da wähnten sie die Götter ganz nah. Heilige Plätze wurden in allen Kulturen der Welt ausfindig gemacht und über zahlreiche Generationen hinweg lebendig gehalten. Die einstigen Riten und Zeremonien dürften uns heute fremd erscheinen. Trotzdem ist die Kraft dieser Orte immer noch deutlich wahrnehmbar. Die Teufelsteine in Heiden sind dafür ein besonderes Beispiel. Der Ort wirkt auf den gesamten menschlichen Organismus regenerierend und ausgleichend. Er ist von einer tiefen Ruhe durchdrungen. Zugleich fühlt man immer eine belebende Präsenz. Die linksdrehenden Energiezentren auf der Rückseite des Körpers werden in einen Ausgleich gebracht. Das kann kurzzeitig Schwindel erzeugen.

Die noch relativ junge Eiche in der Mitte der Steinanlage ist Symbol für die regenerierende Kraft dieses Ortes. Die Eiche symbolisiert als Baum der Mitte den Ausgleich zwischen männlichen und weiblichen Kräften, den vor- und rückwärtsgerichteten Kräften des Universums.

Die gleichfalls jungen Wachholderpflanzungen zeigen, dass die Menschen ihr Wissen über die Kräfte und Zusammenhänge in der Natur nicht verloren haben. Der Wachholder ist neben dem Holunder eine der ehrfurchtgebietendsten Heilpflanzen überhaupt.

Als Baum des Lebens steht er zugleich für das ewige Leben, für das Immergrüne und das Lebendige an sich. Unsere Vorfahren glaubten, dass sich die Seelen der Verstorbenen in diesem Baum verstecken könnten, um unter günstigen Bedingungen wiederzukehren. Daher pflanzte man den Wachholder gerne auf Grabstätten.

Die Gemeinde Heiden hat eine stilisierte Form der Teufelsteine in ihr Wappen aufgenommen. Es soll an die Besiedlung des Ortes in der vorgeschichtlichen Zeit erinnern.

 

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Vinnum

Vinnum

Natura non facit saltus?

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B: 51.6609405

„Die Natur macht keine Sprünge.“ So haben wir das vielleicht noch in der Schule gelernt. Als Menschen erkennen wir Wachstums- und Alterungsprozesse nur dann, wenn eine erhebliche Veränderung sichtbar geworden ist- für unsere Wahrnehmung geschieht dies scheinbar über Nacht.

Doch die Natur selbst kennt solch sprunghafte Entwicklungspozesse nicht. Veränderungen geschehen gleitend, wie Schwingungen von einer Harmonie in die nächste übergehen. Unüberhörbar ist die Veränderung, doch wann Altes verklungen und Neues hörbar wurde, ist letzlich nicht exakt auszumachen.

In der Natur finden wir die perfekte Harmonie, den Einklang aller Dinge. Die hintergründigen Vorgänge dieser komplexen Prozesse sind für das menschliche Auge nicht sichtbar und für das menschliche Ohr nicht vernehmbar. Wachstum ist von zahlreichen Faktoren abhängig, sichtbaren wie unsichtbaren.

Der Ursprung aller Dinge ist ein ausreichendes Maß an Energie. Wo Energie einströmt, fühlen wir uns belebt, wo sie abfließt, können wir uns entspannen oder langfristig eine Schwächung unseres Organismus erfahren. Immer wieder finden wir Orte, die ihr ganzes Umfeld mit Kraft und Energie versorgen. Nur wenige ausgewählte Energiepunkte wurden bebaut und kultisch/religiös genutzt.  Dabei wurden Energiepunkte mit einer linksdrehenden/weiblichen Energie meist als Versammlungsplatz oder zum Bau von Kirchen ausgewählt, da Austausch und Begegnung dem weiblichen Prinzip entsprechen.  Unbebaut erscheinen uns die meisten dieser Energiepunkte jedoch ausgesprochen gewöhnlich und unspektakulär.

Nahe dem Lippeufer bei Vinnum befindet sich ein Kreis von Linden, der eine starke Kraft verströmt. Der Kreis grenzt unmittelbar an die dortigen Ackerflächen. Vor der Vinnumer Brücke in Richtung Vinnum schlägt man den am Feld gelegenen Trampelpfad nach rechts ein und folgt dem Pfad. Nach einigen hundert Metern erreicht man den Ort. Der Platz ist verwildert, Sitzgelegenheiten sind nicht vorhanden. Die Energie ist rechtsdrehend/männlich und stark aktivierend. Wer ungestört auftanken will, ist hier genau richtig.

Im Umfeld des Lindenkreises befinden sich mehrere alte Buchen. Die älteste von ihnen hat einen Umfang von ca. 7,5 Metern und ist 25 Meter hoch. Sie soll der stärkste Baum in NRW sein.

 

Bewegungslos war ich.

Baum mitten im Wald

Und wusste die Wahrheit

nie gesehener Dinge.

Ezra Pound- The Tree

 

 

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„Herr, wohin sollen wir gehen?“ (Joh. 6,68)

Kevelaer ist einer der bedeutsamsten Marienwallfahrtsort in Europa. Der beschauliche Ort am Niederrhein ist umhüllt von der wunderbaren Energie Mariens. Ein Besuch des Ortes wirkt lange nach, schenkt Kraft und Zuversicht. Die Gottesmutter wird hier von ca. einer Millionen Pilger jährlich als „Trösterin der Betrübten“ verehrt. Wer zum Wallfahrtsort kommt, um sie zu erblicken, den verliert sie nicht mehr aus den Augen. Kevelaer ist ein Ort wahrhafter Begegnung.

Die Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsortes reicht weit zurück:

Um die Weihnachtszeit des Jahres 1641 hörte ein schlichter Handelsmann namens Hendrick Busman dreimal den geheimnisvollen Anruf: „An dieser Stelle sollst du mir ein Kapellchen bauen!“

Busman betete gerade auf seinem täglichen Weg von Weeze nach Geldern vor einem Hagelkreuz, das an einer Wegkreuzung nahe bei Kevelaer stand. Hendrick Busman war arm, dennoch führte er diesen Auftrag aus.

„Ich bin weitergegangen und habe jene Stimme mir für dieses erste Mal aus dem Sinn geschlagen. Sieben oder acht Tage nachher ging ich wieder desselben Weges und hörte auf der nämlichen Stelle zum zweiten Mal die vorbemerkte Stimme und dieselben Worte. Ich hörte diese Worte, welche von der Seite des Hagelkreuzes kamen, klar und deutlich.

Dadurch wurde ich in großes Leidwesen versetzt, indem ich meine geringen Mittel und Verhältnisse erwog (…). Nichtsdestoweniger lastete die Aufgabe auf mir, und deshalb wollte ich aus meinem geringen Verdienste täglich eine Ersparnis machen (…) zur Erbauung des Heiligenhäuschens (…).

Hiernach geschah es einen Monat vor Pfingsten, dass meine genannte Hausfrau Mechel in einer Erscheinung bei Nacht ein großes glänzendes Licht sah mit der Vorstellung eines Heiligenhäuschens und in diesem ein Bildchen der Art, wie sie solche einige Zeit zuvor in der Hand zweier Soldaten bemerkt hatte.“

Mechel erbat sich eins der Bildchen. Das Gnadenbild ist bis heute dasselbe geblieben. Es wurde am 1. Juni 1642 vom Ortspfarrer in den Bildstock eingestellt und wird heute in der sechseckigen Gnadenkapelle aufbewahrt, die später errichtet wurde. Wer von ausserhalb der Kapelle auf das Gnadenbild blickt, kann sich selbst wie in einem Spiegel betrachten.

„Wir sind im Bild, wenn wir dich sehn im Gnadenbild Maria. Lass uns in deinem Schatten stehn am Gnadenort, Maria.“ (Wilhelm Willms, 1976)

Kevelaer etablierte sich schnell als Pilgerort. Bereits in den Jahren 1643 bis 1645 wurde in direkter Nachbarschaft zum Bildstock die erste Wallfahrtskirche, die heutige Kerzenkapelle, erbaut. 1647 – nur fünf Jahre nach dem Einsetzen des Gnadenbildes in den Bildstock – erhielt Kevelaer die offizielle Anerkennung als Wallfahrtsort.

 

 

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L: 6.817542399999979
B: 51.6098161

Teufelsteine im Hünxer Wald

 

Glauben wir der Sage, wohnte der Teufel mit seiner Großmutter in den Tester Bergen jenseits der Lippe. Die schnelle Christianisierung der Gegend war beiden ein Graus. Ärgerlich schleuderte der Teufel mehrere Felsbrocken auf die Kirchen. Dabei verfehlte er sein Ziel und die Steine landeten im Hünxer Wald. Nur ein Stein hat die evangelische Dorfkirche in Hünxe getroffen, wo er noch heute liegt.

Erforscht man die Folgen der beginnenden Christianisierung, trifft man immer wieder auf vermeintlich „teuflische Orte“ und Hinterlassenschaften teuflischen Ursprungs. Hinter Ortschaften mit diesem Namenszusatz verbergen sich meist germanische Kultstätten, die im Zuge der fortschreitenden Christianisierung schnell in Vergessenheit gerieten. Als ehemalige Kulturorte wurden sie nicht weiter gepflegt und verfielen in einen Dämmerzustand. Ratlos stehen Spaziergänger heute vor der kleinen Anhäufung von Steinen, über die ein Hinweisschild lediglich zu berichten weiss, dass es sich bei ihnen um zehn Millionen Jahre alte Tertiärquarze handelt, die durch Verkiesung des Sandbodens entstanden sind.

Bedenkt man die Nähe der Teufelsteine zum benachbarten Kürbaum, ist dieser Hinweis ausgesprochen sparsam. Der Erzählung nach war der Platz um den Baum einst eine besondere Versammlungs- und Wahlstätte unserer Vorfahren. Den Germanen waren Bäume heilig, in ihren Kronen vermuteten sie Donar, den Hüter über Blitz und Donner.

Der Sage nach wollte ein Mönch den Hünxern diesen Glauben austreiben. Der Mönch bat Gott darum, das Naturheiligtum zu zerstören. Kurz darauf soll ein Blitz den „Heidenbaum“ zerschmettert haben. Das ehemalige Naturheiligtum war eine uralte Eiche, die mit einer Buche zusammengewachsen war. Tatsächlich starb diese Eiche 1937 an Altersschwäche. An ihrer Stelle steht heute eine Blutbuche.

Die Verbindung dieser Baumarten muss für unsere Vorfahren eine Besonderheit dargestellt haben. Die Buche ist ein saturnischer Baum, der hohe spirituelle Einsichten und Visionen vermitteln kann. Neben den Planeten Neptun und Uranus gehört der Saturn zu den sog. kollektiven Planeten, die mit der Sphäre des Göttlichen verbunden sind und weit über das persönliche Einzelschicksal hinausweisen. Mit Runen aus Buchenholz konnten weissagende Männer und Frauen Botschaften des Göttlichen vernehmen. Buchenhaine waren die Kathedralen unserer Vorfahren.

Die Eiche verfügt über eine stark ordnende und strukturierende Kraft. Eichen waren beliebte Gerichtsstätten. Unter ihnen ordnete man zudem auch die allgemeineren Angelegenheiten der Gemeinschaft, was sich später in Stammtischriten an Tischen aus Eichenholz verlagerte.

Die neuzeitliche Pflanzung der Blutbuche ist eher als Denkmal für das einstige Baumheiligtum zu verstehen. Baumheiligtümer leben von den feinstofflichen Baumwesen, die sehr stark mit der örtlichen Gemeinschaft verbunden sind. Sterben diese Bäume, verlassen auch die Baumwesen den Ort.

 

 

Die Hünxer Teufelsteine sind jedoch bis heute ein starker Kraftort. Der Ort befreit Kopf und Herz, vermutlich zur inneren Vorbereitung auf anstehende Wahlen und Abstimmungen unserer Ahnen am nahegelegenen Kürbaum. Über seine konkrete Nutzung können wir nur spekulieren und uns die Zeit nehmen, diesen Ort innerlich zu erfassen. Wer seine Wahrnehmung schulen möchte, findet hier einen geeigneten Platz. Fehlende optische Reize erleichtern die Innenschau. Die starke Kraft des Ortes lässt niemanden leer ausgehen.

Vom Wanderparkplatz Wilhelmstr./Ecke Hoher Wardweg gehen Sie gut hundert Meter die Straße hinab. Auf der rechten Seite erreichen Sie das Schild Kürbaum/Teufelsteine. Sie folgen dem Waldweg und biegen nach links ab zu den Teufelsteinen, die sich in unmittelbarer Nähe zur Schutzhütte befinden. Zum Kürbaum gelangen Sie, wenn Sie dem Hauptweg weiter folgen.

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Die Hehner Grotten

Die Hehner Grotten

14 Helfer in der Not

L: 6.3729743999999755
B: 51.1800728

„Die Mythen sind zeitlos, sie vermögen immer wieder in unsere Zeit einzubrechen oder sich aus ihr zurückzuziehen. Ob sie etwas bedeuten, liegt außerhalb ihrer Glaubwürdigkeit oder gar ihrer Existenz, es liegt daran, ob wir uns noch in ihnen wiederfinden oder nicht.“

 

Ängste, Krankheiten, Nöte sowie ausweglose Situationen gehören zum Leben. Aus diesem Grund existierten schon immer Orte, an denen Menschen Trost und Hilfe fanden; die Wallfahrtsorte. Eine Wallfahrt ist weit mehr als nur eine schöne Tradition. Es ist die erste Bewegung aus einer oft traumatisierenden Erstarrung, die Hinwendung zu etwas, was meine Wunden zu heilen vermag, der Aufbruch zu neuen Inhalten und Kräften. Wallfahrtsorte existieren in allen Kulturen und Religionen.

Im Mittelalter entstand die Gruppe der 14 Nothelfer. Diese verkörpern archetypische Nöte, die in jedem Zeitalter bestehen. Die „Hehner Nothelfer“ sind symbolreich und farbenfroh ausgestattet. Ihre Legenden erlauben es uns, die eigenen Krankheiten ohne Angst und Schuldgefühle anzusehen. Die Nothelfer sind Spiegel des eigenen Leidens und zugleich Repräsentanten des Heilsweges. Sie stärken die Hoffnung in uns, dass Gott auch unsere ganz persönlichen Wunden heilen wird.

Die Hehner Grotten sind kein Ort für rationale Auseinandersetzungen über mittelalterliche Formen der Volksfrömmigkeit oder die Ursachen des eigenen Schicksals. Jeder Nothelfer symbolisiert ein ganz besonderes Leiden und setzt in unserem Unterbewusstsein dessen ureigenen Heilungsprozess in Gang. Jeder der Helfer verfügt dazu über archetypische Attribute sowie seine volkstümliche Legende. Nicht umsonst mutet die steinerne Anlage hinter der Kirche St. Maria Heimsuchung märchehaft und verspielt an. Nachdenken ist nicht der Weg zum Wesenskern der Heiligen. Ist der Verstand zur Ruhe gebracht, geschieht Meditation von selbst und wahre Heilung in der Hinwendung zu Gott.

 

Die Hehner Grotten sind ein Kraftort, der unser unbewusstes Heilungspotenzial nachhaltig aktivieren kann. Bei allen unbewussten Prozessen wirkt das, was wir nicht rational verstehen oder erklären können. Wollen wir diesen Prozess verstärken, kann eine bewusste Auseinandersetzung mit den jeweiligen Heiligen wirkungsvoll sein.

Die Hehner Grotten befinden sich unmittelbar hinter der Kirche St. Maria Heimsuchung. Der Zugang ist frei.

 

 

 

Die einzelnen Nothelfer:

Der Heilige Achatius: Ein Helfer bei Todesangst

 

Der Heilige Erasmus: Guter Umgang mit Aggressionen

 

Der Heilige Blasius: Vitalität und Sexualität

 

Der Heilige Aegidius: Innere Klarheit bei Hauterkrankungen/Allergien

 

Der Heilige Christophorus: Sich Veränderungen stellen

 

Der Heilige Eustachius: In Beziehungen leben

 

Der Heilige Georg: Wege aus der Depression

 

Der Heilige Dionysius: Kopfschmerz als Warnung

 

Der Heilige Cyriakus: Sich von Zwängen befreien

 

Die Heilige Katharina: Scheitern und Neubeginn

 

Die Heilige Margarete: Vom Umgang mit dem eigenen Schatten

 

Die Heilige Barbara: Von Erwartungen Anderer frei werden

 

Der Heilige Pantaleon: Neue Kraft bei Erschöpfung

 

Der Heilige Vitus: Der Kreis des Lebens

 

In einer gesonderten Grotte wird der Heilige Rochus verehrt. Der Heilige Rochus ist ein legendärer Volksheiliger, der auf seiner Pilgerreise nach Rom zahlreichen Pestkranken geholfen haben soll.

 

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Externsteine

Externsteine

Die Kraft der kleinen Dinge

L: 8.923872200000005
B: 51.8682844

Die Kraft der kleinen Dinge

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Frauensteine
L: 6.827039799999966
B: 51.2661417

„Hier braucht es, dächt` ich, keiner Zauberworte: Die Geister finden sich von selbst zu Orte“.

Johann Wolfgang von Goethe

Die Frauensteine im Aaper Wald sind ein vergessener Kraftort in Düsseldorf. Trotz zahlreicher Spaziergänger und äußerer Eingriffe hat dieser Kraftort weder seine Kraft noch seine Lebendigkeit eingebüßt. Ein vordergründiger Dornröschenschlaf liegt über dieser heiligen Stätte.

Mythen und Legenden vermitteln uns eine Ahnung von der einstigen Nutzung dieses Ortes. Seine geheimnisvolle Vergangenheit sollte uns nicht täuschen: Wenn wir diesen Ort pflegen und wertschätzen,  können wir jederzeit an seine Qualitäten anknüpfen. Er vermittelt uns eine tiefgründige Naturerfahrung sowie eine Verbundenheit zu den Ahnen. Der Ort ist ein Tor zur sog. „Anderswelt“.

Für die Nutzung als germanische Kultstätte spricht der ehemalige Name des Stadtteils Grafenberg, der bis ins 17. Jahrhundert als Godesbusch (Gottesbusch) oder Godesburg bekannt war.

 

Einer Sage nach war der UrRhein über die Ufer getreten und hatte das ganze Land überflutet. Die Menschen flohen auf die Höhen des Aaper Waldes und errichteten mit Steinen einen Altar. Auf diesem opferte eine Priesterin ihr schneeweißes Lieblingspferd, um Wotan zu bitten, die Fluten zu bannen.

Diese Sage verdeutlicht in besonderer Weise den Glauben unserer Vorfahren an die Welt der Elfen oder Elben. Diese wunderschönen Wesen leben in ihrer eigenen zeitlichen Dimension. Jahre und Jahrzehnte auf der Erde vergehen in ihrer Welt in Sekundenbruchteilen.

Diese Welt ist von Schönheit und Musik geprägt. Sie zeigen Interesse an der Menschenwelt, wenn sie dort besondere Schönheit oder wohlklingende Musik vernehmen. Die Elben versuchten sich dieser Schönheit zu bemächtigen. Ihr Neid war bekannt und gefürchtet zugleich. Um diesem Neid zu umgehen, wurden bspw. von besonders schönen Kindern Haarsträhnen abgeschnitten und an die Elben geopfert, um sie vor einem Raub durch die Elben zu schützen. Es liegt nahe, dass das Lieblingspferd der Priesterin ein solches Elbenopfer war, das aufgrund seiner Reinheit und Schönheit der örtlichen Bevölkerung das Leben retten konnte.

Der moderne Mensch mag über einen derartigen Volksglauben nur staunen. Wir haben längst den Bezug zu den feinstofflichen Wesen verloren, die mit uns gemeinsam die Erde bewohnen. Die unweigerlichen Folgen dieses Verlustes sind Gefühle des Getrenntseins, der Ohnmacht, Einsamkeit sowie eine generelle seelische Verarmung. Schicksalsschläge und traumatische Erfahrungen können wir uns nicht erklären und das zurückbleibende Gefühl der Ohnmacht ist meist schlimmer als das schicksalhafte Ereignis selbst.

Unsere Vorfahren mögen mit Dürrezeiten, Überschwemmungen, Plünderungen und Hungersnöten gekämpft haben, aber psychische Erkrankungen, wie wir sie heute kennen, sind nicht überliefert. Die gefühlte Einbindung in einen lebendigen und ansprechbaren Kosmos sorgte für Riten und Möglichkeiten selbst mit lebensbedrohlichen Situationen umzugehen und sich diese erklären zu können.

 

„Der Mensch fürchtet das Neue, weil er das Alte nicht versteht.“

 

Eine andere Legende erzählt, dass nach einem Gerichtsspruch sieben Frauen in Stein verwandelt wurden.

Die Steingruppe wird im Volksmund Sibbe Steen (Siebenstein) oder Witte Wiewerkes (weiße oder weise Frauen) genannt.

Eine Opferung von „7“ deutet auf die Erbringung eines weltlichen Opfers hin. Die 7 ist eine Zahl, die in besonderer Weise mit dem irdischen Leben in Verbindung steht. Man denke nur an die 7 Wochentage, die 7 ehemals bekannten Planeten, die 7 himmlischen Tugenden etc. Die 7 ist zugleich eine Zahl der Wandlung und Veränderung. Denn das Leben ist letzlich immer in Verändungen begriffen. Möglicherweise wurde auch hier den Göttern für einen bestimmten Zweck geopfert, um stabile Verhältnisse oder Frieden zu erhalten.

Der Glaube an den Austausch und die Verhandlung mit den eher „dunklen Kräften“ des Universums ist dem modernen Menschen gleichfalls abhandengekommen. Man fürchtet oder ignoriert diesen Teil des menschlichen Seins, was unweigerlich einen Verlust von menschlicher Ganzheit zur Folge hat. Im jüdischen Volksglauben finden wir jedoch bis heute eine lebendige Praxis, die auf der grundlegenden Vorstellung beruht, dass man den Dämonen einen Teil des irdischen Wohlstands abgibt, um den Rest ungestört für sich behalten zu können. Vergleichbare Riten existieren in der „Speisung  der Vorstorbenen“ zu Halloween oder in sehr abgeschwächter Form zu Allerheiligen.

Nicht grundlos findet sich bei den Frauensteinen eine neuzeitliche Pflanzung von Eiben. Die Eibe ist der 13. Baum im keltischen Baumkalender. Die 13 ist die Zahl des Friedens. Die Eibe, bekannt als sog. Toten- oder Friedhofsbaum, ist somit nicht in den weltlichen Reigen der „12“ (Monate, Sternzeichen etc.) eingebunden. Sie verweist auf den Tod und ist eine Tür zur Anderswelt. Sie fungiert damit zugleich als Bindeglied für den Neubeginn des kosmischen Reigens. Somit ermöglicht die Eibe eine besondere Anknüpfung an die „dunkle“ feinstoffliche Welt und lässt uns die Leichtigkeit des Neubeginns erahnen.

 

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Femeiche
L: 6.86555599999997
B: 51.746111

Nach der Gerechtigkeit kommt die Barmherzigkeit (Gernot Candolini)

Bäume galten schon immer als Symbol für das Leben. Konzepte vom „Baum des Lebens“ und vom „Baum der Erkenntnis“ sind Lebenskonzepte. Bewusst oder unbewusst sind wir mit einem dieser Konzepte verbunden.

Der Baum der Erkenntnis für zum direkten Erleben von sog. guten bzw. vermeintlich schlechten Erlebnissen: Das Leben geht auf und ab. Glück und Pech wechseln sich in scheinbar willkürlicher Reihenfolge ab, ein Fluch wird zum Segen, großes Glück verwandelt sich in unerträglichen Schmerz. Wir alle kennen dieses Konzept. Die Menschheit ist seit dem sog. „Sündenfall“ mit dem Baum der Erkenntnis eng verbunden. Er symbolisiert in besonderer Weise das Leben in der Dualität. Die Folgen von trennenden Denkstrukturen, Unterteilungen in gut und böse, schön und hässlich, geben und und nehmen etc. führen zu Ausgrenzungen, Stigmatisierungen und Wettbewerb. Auch die Thematik von Tätern und Opfern gehört in den Bereich der Dualität.

Eichen wurden nicht grundlos als Gerichtsstätten gewählt. Die Kraft der Eiche ist in besonderer Weise eine duale Kraft. Die Eiche galt einst als Weltenbaum, als Baum der Mitte, der männliche und weibliche Kräfte vereint. So ist die Eiche ein sehr nährender weiblicher Baum, sie verfügt aber zugleich über eine stark ordnende Kraft. So hoffte man, dass man unter der Eiche Rechtsangelegenheiten wieder ins Gleichgewicht bringen konnte.

Unsere Vorfahren hörten noch den göttlichen Ratsschluss im Rauschen gewaltiger Eichenhaine, die es früher im mitteleuropäischen Raum gab. Im ersten Buch Mose lesen wir, dass Abraham bei den Eichen von Mamre lebte und unter einer Eiche von Gott „heimgesucht“ wurde. Derartige Praktiken fielen der Christianisierung zum Opfer- damit ging die Rodung der Eichenhaine einher.

Die Femeiche in Erle diente bis zum Jahre 1589 als offizielle Gerichtsstätte. Sie ist einer der ältesten Bäume in Deutschland und wird auf ein Alter zwischen 600 und 1.500 Jahren geschätzt. Der Volksmund nennt sie auch dusendjohrige Eke, die tausendjährige Eiche.

Dem Besucher hat sie weit mehr zu erzählen als die interessanten touristischen Hinweisschilder es erahnen lassen. Die Natur zeichnet alle Geschehnisse auf. So können Menschen, die sich auf diesen Ort einstimmen, seinen Geschichten lauschen. Es ist nichts verloren gegangen.

Bäume erinnern unsere Seele an ihre eigentliche Aufgabe, dem Streben nach Transformation und Ausdehnung, dem persönlichen Wachstum im Einklang mit der Umwelt und der Erhebung über die eigenen Schwächen. Knüpfen wir an diese Aspekte an, können wir uns unmittelbar vom Konzept des Baumes der Erkenntnis befreien und uns mit dem Baum des Lebens verbinden.

Hier findet verurteilendes Denken sein Ende, das Leben ist wieder in seiner ursprünglichen Ganzheit erfahrbar. Bäume sind zugleich Sitz von Wesenheiten, die uns bei dieser Entwicklung hilfreich zur Seite stehen können. Denn der „Baum des Lebens“ wurde vor den Menschen nicht in einem verborgenen Garten versteckt, um die Menschen zu bestrafen. Wir können jederzeit zu ihm zurückkehren, wenn wir auf Verurteilungen verzichten und das Gefühl des Getrenntseins aufgeben können. Dann spüren wir wieder das Leben in seiner grenzenlosen Allmacht und Fülle.

Diese Möglichkeit ist wesentlich mehr als ein schöngeistiges Konzept, das nur von einigen wenigen Auserwählten verwirklicht werden kann: Die Thematik von Tätern und Opfern zeigt uns,  wie die Überwindung der Dualität praktisch werden kann.

Die Rollen von Tätern und Opfern wechseln sich im Laufe der menschlichen Inkarnationen ab. In gewisser Weise spielt man in jedem Leben eine andere Rolle. Dieses Spiel lässt sich endlos wiederholen, wenn Täter weiterhin angreifen und die Opfer den Tätern mit Rache und Vergeltungswünschen begegnen. Das ist der Normalfall des reaktiven Lebens in der Dualität. Übernimmt ein Opfer hingegen die Verantwortung für sein Leben und lernt, dem Täter wahrhaftig zu vergeben, holt es sich selbst aus seiner Opferrolle heraus. Da es ohne Opfer keinen Täter gibt, ist das Spiel schlagartig beendet. Der vergebende Teil ist frei und kann selbst über seine zukünftigen Erfahrungen bestimmen.

 

 

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Opfersteine

Opfersteine

Die Stille

L: 8.949443999999971
B: 51.931389

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Die Stille ist die Eigenheit des weiblichen Prinzips. Sie hat nichts mit Trägheit zu tun, sondern ist eine Tätigkeit, die sich in tiefer Harmonie vollzieht. Sie ist eine Fülle, die weder durch Gesten noch durch Worte auszudrücken ist. Die Stille ist eine Eigenschaft des Innenlebens.

Die Angst vieler Menschen vor der Stille beruht auf einer Verwechselung mit dem Gefühl der Einsamkeit. Die Angst vor dem Alleinsein verhindert oft das Betreten der inneren Stätte wahrer Stille, die von unzähligen Wesen bewohnt ist.

Still und geheimnisvoll lädt dieser Ort seine Besucher zum Verweilen ein. Die Gedanken kommen zur Ruhe, der Alltag tritt in den Hintergrund. Meditation und Regeneration geschehen hier von allein.

Die Deutung und Datierung der Kreis- und Hufeisenförmigen Steinsetzungen ist wissenschaftlich umstritten. Woher rühren die Rillen, Löcher und schalenförmige Vertiefungen in den Steinen? Wurden sie von Menschenhand zu kultischen Zwecken geschaffen?

Zahlreiche unbeantwortete Fragen regen die wahre, nach Innen gerichtete Schau an. Die Stimme Gottes macht keinen Lärm. Um sie zu hören, muss man sehr aufmerksam sein.

Der Herr antwortete: Komm heraus und stell dich auf den Berg vor den Herrn!

Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. 

Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer.

Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.

Elija am Horeb: 19,1-13a

 

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Kraftorte NRW