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Düwelsteene in Heiden
L: 6.9663553
B: 51.8348994

Die Teufelsteine in Heiden machen deutlich, dass man touristische Hinweisschilder bessser ignoriert, um einen Ort möglichst unbefangen wahrzunehmen.

Glaubt man diesen, handelt es sich lediglich um ein jungsteinzeitliches Hühnengrab, das vom Tourismusverband Westmünsterland als Picknickplatz überkront wurde. Der Sage nach hat der Teufel selbst die Grabsteine hier abgelegt, da ihm der Weg nach Aachen zu beschwerlich erschien, um den dortigen Dom mit Hilfe der mächtigen Steinen zu zerstören.

Die Sage macht deutlich: Die ersten Christen im Münsterland trauten dem Teufel wenig zu. Offensichtlich hatte man keinen Respekt vor ihm. Auch die heiligen Orte unserer Vorfahren bedeuteten ihnen nichts. Als Schuttablageplatz des Teufels gerieten sie schnell in Vergessenheit und wurden nicht weiter gepflegt.

Viele kleinere Heiligtümer traf das Schicksal der Degradierung durch Sagen, die im Volksgedächtnis oft länger nachwirken als das reale, meist grausige, Geschehen dieser Zeit. Größere Heiligtümer, die an prominenteren Stellen lagen, wurden meist überbaut und umgewidment. Die Götter wird es nicht gestört haben, doch in der Seele der Volksgemeinschaft dürfte hier großer Schaden angerichtet worden sein. Unsere heutigen Nutzwälder waren einst die heiligen Haine unserer Vorfahren. Ihre Riten und Gebräuche konnten sich nicht fortentwickeln. Sie wurden durch einen vermeintlich christlichen Glauben ersetzt, der für Viele bis heute unverständlich ist.

Wo unsere Vorfahren kultische Handlungen vornahmen, da wähnten sie die Götter ganz nah. Heilige Plätze wurden in allen Kulturen der Welt ausfindig gemacht und über zahlreiche Generationen hinweg lebendig gehalten. Die einstigen Riten und Zeremonien dürften uns heute fremd erscheinen. Trotzdem ist die Kraft dieser Orte immer noch deutlich wahrnehmbar. Die Teufelsteine in Heiden sind dafür ein besonderes Beispiel. Der Ort wirkt auf den gesamten menschlichen Organismus regenerierend und ausgleichend. Er ist von einer tiefen Ruhe durchdrungen. Zugleich fühlt man immer eine belebende Präsenz. Die linksdrehenden Energiezentren auf der Rückseite des Körpers werden in einen Ausgleich gebracht. Das kann kurzzeitig Schwindel erzeugen.

Die noch relativ junge Eiche in der Mitte der Steinanlage ist Symbol für die regenerierende Kraft dieses Ortes. Die Eiche symbolisiert als Baum der Mitte den Ausgleich zwischen männlichen und weiblichen Kräften, den vor- und rückwärtsgerichteten Kräften des Universums.

Die gleichfalls jungen Wachholderpflanzungen zeigen, dass die Menschen ihr Wissen über die Kräfte und Zusammenhänge in der Natur nicht verloren haben. Der Wachholder ist neben dem Holunder eine der ehrfurchtgebietendsten Heilpflanzen überhaupt.

Als Baum des Lebens steht er zugleich für das ewige Leben, für das Immergrüne und das Lebendige an sich. Unsere Vorfahren glaubten, dass sich die Seelen der Verstorbenen in diesem Baum verstecken könnten, um unter günstigen Bedingungen wiederzukehren. Daher pflanzte man den Wachholder gerne auf Grabstätten.

Die Gemeinde Heiden hat eine stilisierte Form der Teufelsteine in ihr Wappen aufgenommen. Es soll an die Besiedlung des Ortes in der vorgeschichtlichen Zeit erinnern.

 

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